Zahl der Grundstückskäufe steigt deutlich: Flughafen schreckt Häuserkäufer nicht ab

Trotz des neuen Nachbarn stiegen die Kauffallzahlen im ersten Halbjahr 2021 im Landkreis Dahme-Spreewald deutlich. 

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Trotz des neuen Nachbarn stiegen die Kauffallzahlen im ersten Halbjahr 2021 im Landkreis Dahme-Spreewald deutlich. Das Marktgeschehen verschiebt sich zunehmend in den Brandenburger Süden....

Laut eines Tagesspiegel-Berichts bleibt die Region um den neuen BER-Airport in Schönefeld bei Hauskäufern ungebrochen beliebt. Zwar ist der neue Flughafen seit Oktober 2020 geöffnet, Flugverkehr und -lärm scheinen Privatpersonen und Investoren aber bislang nicht zu stören. So stiegen die Kauffallzahlen laut Marktanalyse des Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Landkreis Dahme-Spreewald deutlich an.

1.547 Immobilien wechselten der Analyse zufolge im ersten Halbjahr 2021 die Besitzer. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 1.424 gewesen. Betrachtet wurden für den Vergleich Zahlen aus den ersten Jahreshälften der letzten vier Jahre. 2021 wurden demzufolge mehr Immobilien verkauft als in jedem der anderen Jahre aus der Betrachtung.

Der durchschnittliche Kaufpreis für Einfamilienhäuser stieg im Berliner Umland um 11 Prozent auf rund 485.000 Euro bei einer Grundstücksfläche von cirka 850m². In den Regionen ohne Großstadtanschluss stagnierte der Kaufpreis im Vorjahresvergleich bei durchschnittlich 295.000 Euro bei einer Grundstücksfläche von cirka 1.150m². Im Landkreis Dahme-Spreewald fand das Kaufgeschehen für Wohnungseigentum vor allem im Berliner Umland statt. Dort traten 92 Prozent der Verkaufsfälle auf.

Dirk Schiefelbein, Vizechef des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in Dahme-Spreewald, hielt auf der Vorstellung des Berichts laut Tagesspiegel fest: “Es gibt keine negativen Effekte trotz des Fluglärms. Die Leute kaufen dort.” Im Berliner Speckgürtel gebe es bei Wohnbaugrundstücken im Schnitt eine Steigerung um 25 Prozent, in den Regionen ferner ab der Großstadt liege der Schnitt bei immer noch 20 Prozent, sagte Schiefelbein laut der Zeitung. 

Außerdem haben die Gutachter die Teilmärkte für freies Bauland, bebaute Grundstücke und Wohnungseigentum untersucht. Die Anzahl der Kauffälle für unbebautes Bauland stieg laut der Analyse um 23 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dort heißt es, der Trend der letzten Jahre setze sich fort, dass das verminderte Angebot und die hohen Preise Berlins Käufe im weiteren Metropolraum begünstigten.

Auch bebaute Grundstücke sowie Wohnungseigentum sind laut der Analyse unverändert beliebt. Die Anzahl der Kauffälle stieg hier um vier Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Der durchschnittliche Kaufpreis für Einfamilienhäuser stieg im Berliner Umland um 11 Prozent auf rund 485.000 Euro bei einer Grundstücksfläche von cirka 850m².

Besonders profitabel sei das Marktgeschehen für Grund- und Hauseigentümer südlich der Hauptstadt. „Wir stellen fest, dass sich das Kaufgeschehen weiter in den Süden des Landes verlagert. Deshalb steigen auch dort die Preise”, sagte Kreis-Baudezernentin Heike Zettwitz laut Tagesspiegel auf der Präsentation. 

Zum Landkreis Dahme-Spreewald zählen die Gemeinden Eichwalde, Schulzendorf, Zeuthen, Wildau, Königs Wusterhausen und Bestensee. Konkret ausgewertet haben die Gutachter reale Kaufverträge in den Gemeinden für die Monate Januar bis Juni der Jahre 2017 bis 2021. Die Kaufverträge werden dafür als Datenspende direkt von den Häuserkäufern zur Verfügung gestellt.

Dass die Bevölkerungszahlen Schönefelds und der Region rund um das Großprojekt BER in den vergangenen Jahren kräftig gestiegen sind, darüber schrieben wir schon im Oktober. Auch die Zunahme der Baulandpreise im Bereich der Gemeinde Schönfeld seit 2018 um 60 Prozent war bereits bekannt. Neu ist hingegen die Marktanalyse. Es ist die erste Marktanalyse für Wohnimmobilien seit der Eröffnung des Flughafens.

Informieren Sie sich über die Entwicklung der BER-Region anhand unserer Standortanalyse.

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