Wirtschaftswunder in Brandenburg: Diese Gemeinden profitieren am stärksten

Welche Gemeinden sind bei Investoren besonders beliebt?

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Brandenburgs Wirtschaftswunder sorgt für einen kräftigen Zuzug. Eine neue Analyse soll zeigen, welche Gemeinden bei Investoren besonders beliebt sind....

Als einziges ostdeutsches Bundesland erlebt Brandenburg derzeit ein beachtliches Wachstum der Einwohnerzahlen. Laut Statistikamt verzeichnete es den drittgrößten Zuwachs im deutschlandweiten Vergleich. Welche Landesteile besonders stark profitieren, soll eine aktuelle Analyse des Beratungsunternehmens Wüest Partner zeigen, die zwar noch nicht veröffentlicht wurde, aber im Juni schon präsentiert. Der Immobilienberater nimmt darin 26 Gemeinden unter die Lupe. 

Der Wohnungsmangel im überfüllten Berlin, steigende Mieten und Kaufpreise haben bewirkt, dass immer mehr Menschen aus der Hauptstadt ins Umland ziehen. Rund um den neuen Flughafen “Willy Brandt” entstehen Wohnraum, Gewerbe und neue Infrastruktur. Die Ansiedlung Teslas und der Boom der Logistik- und Güterverkehrsbranche bestärken den Trend der vergangenen Jahre erneut.

Laut der Präsentation profitieren davon Wustermark, Schönefeld und Ludwigsfelde am stärksten, während sich Potsdam, Wildau und Zossen gemeinsam den vierten Platz teilen. Die Plätze sieben bis zehn belegen Nauen, Blankenfelde-Mahlow, Beelitz sowie Rüdersdorf bei Berlin.

Wüest Partner gibt das Bevölkerungswachstum Im Berliner Speckgürtel seit 2015 mit 4,3 Prozent an. Allein 2020 zogen laut Landesamt für Statistik rund 35.000 Berliner nach Brandenburg – umgekehrt waren es nicht einmal 15.000.

Der Analyse zufolge stiegen die Einwohnerzahlen aller untersuchten Gemeinden in den letzten zehn Jahren deutlich stärker an als der erwähnte Landesdurchschnitt, nämlich um durchschnittlich 8,8 Prozent. Die Tabellenspitze bilden in dieser Hinsicht die Gemeinden Schönefeld (+22,2 Prozent), Wustermark (+21,1 Prozent) und Teltow (+18,4 Prozent). Auf den letzten Plätzen finden sich Fürstenwalde/Spree (+3,4 Prozent), Storkow/Mark (+2,9 Prozent) und Hennigsdorf (+2,9 Prozent). 

Die Analyse schaut auf insgesamt zwölf Indikatoren, darunter auch die Bautätigkeiten und die Immobilienpreise. Fast alle untersuchten Gemeinden wiesen demnach eine gesteigerte Bautätigkeit auf – mit Ausnahme Erkners: Hier ist die Aktivität sogar um 42 Prozent gesunken. Im besonders krassen Gegensatz dazu stehen Schönefeld (+416 Prozent), Ludwigsfelde (+339 Prozent) und Zossen (+319 Prozent) auf den ersten Plätzen für den Zeitraum zwischen 2011 bis 2019.

Brandenburg verzeichnet den drittgrößten Zuwachs an Einwohnen im deutschlandweiten Vergleich.

Zwischen 2017 und 2019 wurden laut der Präsentation in den 26 Gemeinden insgesamt rund 5.600 Wohneinheiten fertiggestellt.

Der hohe Neubauanteil bewirkt einen starken Preisanstieg. Hierfür ist aber auch die gestiegene Nachfrage relevant. So stiegen die Angebotsmieten von 2018 bis Anfang 2021 um durchschnittlich 24,5 Prozent. Besonders drastisch stiegen die Mieten in Wustermark (+47,4 Prozent), Strausberg (+ 33,5 Prozent) und Teltow (+32,5 Prozent). Die geringste Steigerungsrate verzeichnet hingegen Neuenhagen bei Berlin mit immerhin noch 14,3 Prozent, sowie Hoppegarten und Fürstenwalde/Spree (jeweils rund 16 Prozent). 

Noch stärker als die Mieten steigen in den 26 Gemeinden die Kaufpreise an: Seit 2018 um insgesamt 42,9 Prozent. Besonders profitieren davon Eberswalde und Wustermark mit knapp 90 bzw. 80 Prozent. Das höchste Kaufpreisniveau hingegen findet sich in der Landeshauptstadt Potsdam. Hier kostet der Quadratmeter 4.966 Euro. Gefolgt wird Potsdam von Teltow (3.787 Euro) und Falkensee (3.591 Euro).

Laut Wüest Partner werde die Analyse in Kürze in voller Länge auf der Unternehmenshomepage verfügbar sein. Eine genauere Angabe war auf Anfrage nicht zu erhalten.

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