Willkommen in der „Boomtown“ Schönefeld!

Platz für 10.000 Menschen: Nördlich vom BER-Flughafen und südlich der Stadtgrenze nach Berlin entsteht künftig ein ganz neues Quartier in der prosperierenden Gemeinde Schönefeld. Foto: Reicher Haase Assoziierte.

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In Schönefeld passiert viel auf einmal. Im Jahr 2023 feiert die BER-Gemeinde ihr 20-jähriges Bestehen mit einem großen Fest. Die Einwohnerzahlen steigen und die Wachstumsschmerzen sind enorm....

Aber es geht auch voran in der Boomtown. Zum Beispiel bei den wichtigen Schul- und Neubauprojekten. Schulterblick in eine Berliner Wachstumsregion. 

Die Festlocation ist symbolträchtig. Das heutige Terminal 5 des ehemaligen Hauptstadtflughafens der DDR wurde im Corona-Jahr 2020, kurz nach der Eröffnung des Flughafens BER, außer Betrieb genommen. Inzwischen steht fest, dass das Terminal nicht wiedereröffnet wird. Doch der Vorplatz wird bald für eine andere Veranstaltung genutzt: das Familienfest der Gemeinde Schönefeld am 2. September 2023 

20 Jahre Schönefeld 

Es wird zweifellos der Höhepunkt eines Festjahres, das die Gemeinde Schönefeld unter das Motto „20 Jahre Flughafengemeinde“ gestellt hat. „Anlässlich des Jubiläums des Zusammenschlusses der ehemals selbstständigen Gemeinden laden die heutigen Ortsteile zu zahlreichen Festen ein“, heißt es im Flyer zum Gemeindefestjahr 2023. Schönefelds Bürgermeister Christian Hentschel (parteilos) betont die enge Verbundenheit der Gemeinde mit dem Flughafen. „Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums unserer Gemeinde wollen wir auch das alte Flughafenterminal offiziell verabschieden“, sagt er. 

Die Gemeinde Schönefeld besteht aus sechs ehemals selbstständigen Orten, die vor 20 Jahren, am 26. Oktober 2003, durch die Gemeindegebietsreform zusammengelegt wurden. Es handelt sich dabei um Großziethen, Kiekebusch, Selchow, Waltersdorf (mit Rotberg), Waßmannsdorf und Schönefeld. Diepensee gehörte ebenfalls zum ehemaligen Amt Schönefeld, wurde aber 2004 aufgelöst, da es dem Ausbau des Flughafens BER weichen musste. 

Festlocation: Ende 2020 wurde das ehemalige Terminal A in Terminal 5 umbenannt und dann unter dem Eindruck der Corona-Pandemie außer Betrieb gestellt. Das soll nun auch so bleiben. Am 2. und 3. September gibt es aber das große Schönefeld-Jubiläumsfest auf dem Parkplatz vor dem früheren DDR-Flughafen geben. Gleichzeitig heißt es Abschied nehmen vom Terminal 5. Foto: FBB/Günter Wicker

Wanderungsgewinner 

Seit der Eröffnung des Flughafens BER ist Schönefeld eine Boomregion. „Es ist, als ob ein voll besetzter Bus vorbeifährt und alle gleichzeitig aussteigen“, mit diesem Bild beschreibt Bürgermeister Christian Hentschel gern die Situation vor Ort. Die Gemeinde wächst, an allen Ecken und Enden: Hotels, Logistik- und IT-Unternehmen schießen wie Pilze aus dem Boden. „Ingenieure sind wie Goldstaub“, sagt Katrin Sczepan in einem Bericht der Tagesthemen, denn sie werden überall gebraucht. Auch im Rathaus mussten die bisherigen Mieter der vierten Etage Platz machen für die Stadtverwaltung: Sie wächst. Wie alles in Schönefeld.  

Die Studie „Landlust neu vermessen“ zeigt, dass Schönefeld zu den beliebtesten Wohnorten in Deutschland gehört. Das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung hat in Zusammenarbeit mit der Wüstenrot Stiftung die Wanderungsbewegungen zwischen 2008 und 2020 untersucht. Das Ergebnis: Schönefeld hat den höchsten Wanderungsgewinn in ganz Deutschland. Je 1000 Einwohnerinnen und Einwohner sind 45 Menschen nach Schönefeld gezogen.  

Begeisterte Bauministerin  

Man spricht bei solchen Kraftakten ja gern von „Wachstumsschmerzen“. Dass es die gibt, daran lässt Christian Hentschel keine Zweifel. Auch und gerade, als hoher Besuch kam. Um sich ein Bild von den zahlreichen Bauprojekten und Entwicklungspotenzialen der Gemeinde Schönefeld zu machen, besuchte die Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauen Klara Geywitz (SPD) am 30. Mai 2023 die Gemeinde. Bei einer Rundfahrt schilderte Bürgermeister Christian Hentschel die Probleme und Chancen des rasanten Wachstums der Flughafengemeinde: „Als Boomregion stehen wir auch vor besonderen Herausforderungen, zum Beispiel in den Bereichen Infrastruktur, Personal und Kitaplatzversorgung.“ 

Am Ende ihres Besuchs in Schönefeld überreichte der Bürgermeister der Bundesbauministerin die Vertiefungsstudie zum Weißbuch NEOCITY mit einer Vision für die Airport Area. Foto: Gemeinde Schönefeld

Kitas und Schulen dringend gesucht 

Ein Grund für den Zuzug ist die Nähe zum Flughafen BER und zum Berliner Zentrum. Schönefeld bietet aber auch eine hohe Lebensqualität im Grünen. Die Gemeinde hat sich zu einem attraktiven Standort für Gewerbe, Praxen und Mittelstand entwickelt. Schönefeld ist zudem eine junge Gemeinde. Mehr als die Hälfte der Einwohnerinnen und Einwohner ist jünger als 42 Jahre. Um dem wachsenden Bildungs- und Betreuungsbedarf gerecht zu werden, plant die Gemeinde den Bau einer neuen Schule und mehrerer Kindertagesstätten. 

In Schönefeld-Nord soll innerhalb des Jahres eine neue Kindertagesstätte entstehen. Der Standort befindet sich in der Pestalozzistraße auf einem Grundstück der Gemeinde hinter der Sporthalle des Schönefelder Gymnasiums. Die Planungen sind bereits weit fortgeschritten. Für Schulkinder soll es ebenfalls einen Neubau geben. In fast allen Schulen im Norden von Dahme-Spreewald sind die steigenden Schülerzahlen ein besonderes Problem, insbesondere in Schönefeld und Schulzendorf. Aus diesem Grund planen die Gemeinden den Bau einer neuen Grundschule. Die Gemeinden haben ein geeignetes Grundstück in Schulzendorf in einigermaßen zentraler Lage ins Auge gefasst. Das rund 24.000 Quadratmeter große Grundstück liegt kurz hinter dem Altdorf Schulzendorf an der Miersdorfer Straße und ist von Schönefeld aus in 15 Minuten mit dem Bus zu erreichen. Der Spatenstich ist für 2024 vorgesehen  

Ebenfalls im Norden Schönefelds wartet ein Grundstück auf die Bebauung mit einem neuen, fünfzügigen Gymnasium. Der Landkreis Dahme-Spreewald hat sich zum Ziel gesetzt, im September 2023 mit dem Bau zu beginnen. Es wird das erste Gebäude auf dem 150 Hektar großen Wettbewerbsgebiet zwischen der Hans-Grade-Allee und der Stadtgrenze zu Berlin sein.  

Mammutprojekt mit Wohnungen für 10.000 Menschen 

Apropos Hans-Grade-Allee: Um den benötigten Wohnraum zu schaffen, soll dieser vor allem auf einer bisher unbebauten Fläche rund um die Hans-Grade-Allee entstehen. Für die Gestaltung dieses Areals hat die Gemeinde einen Wettbewerb ausgelobt. Am 26. August 2022 wurde der Siegerentwurf präsentiert. Er stammt von RHA Reicher Haase Assoziierte GmbH, Carla Lo Landschaftsarchitekten und Lindschulte Ingenieursgesellschaft. Der neue Stadtteil soll Platz für 10.000 Menschen bieten und einem einheitlichen Gesamtkonzept folgen. Neben den Themen Klimaschutz und Mobilität sollen auch Freizeit- und Kulturangebote sowie die Schaffung bisher fehlender Infrastruktur berücksichtigt werden. Der neue Bereich zwischen der Berliner Stadtgrenze und der Bahntrasse verfügt über ein urbanes Zentrum, einen eigenen Seepark und viele kleine Quartiere und Treffpunkte für die Menschen.

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