Tesla-Werk sorgt für Ansturm auf Gewerbeflächen in Brandenburg

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Brandenburg als Gewerbe- und Industriestandort profitiert deutlich vom neuen Flughafen und der Ansiedlung des US-Elektroautobauers Tesla in Grünheide. ...

In Grünheide werden wieder Kiefern gefällt: Der US-Elektroautobauer Tesla bereitet die nächste Ausbaustufe auf dem Gelände vor. Neue Produktionsgebäude sollen entstehen, wieder im für deutsche Verhältnisse atemberaubenden Tempo. 300 Hektar Wald werden dafür gerodet. Eine Erweiterung der Fläche etwa für einen Güterbahnhof wird parallel geplant, dazu ist aber ein neuer Bebauungsplan nötig.

Von einer “Trendumkehr” sprach der brandenburgische Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), als das Tesla-Werk im März dieses Jahres eröffnete. Neue Industrie, neue Arbeitsplätze, bis zu 500.000 E-Autos pro Jahr: Die Ansiedlung sei eine „der größten Investitionen in der Geschichte unseres Landes“, so Woidke, inklusive Signalwirkung für andere Investoren. 

Ein rbb-Bericht gibt ihm Recht: die Brandenburger Kommunen südöstlich Berlins, heißt es darin, zählten für die Industrie mittlerweile zu den attraktivsten Gegenden Deutschlands. Firmen aus aller Welt, die auf der Suche nach neuen Standorten sind, siedelten sich hier an. 

Flächen in einer Größenordnung ab 30 Hektar sind kaum noch vorhanden, insbesondere um die Gemeinde Grünheide herum.

Der Bericht zitiert Rüdiger Hage, demzufolge sich die Nachfrage nach Gewerbe- und Industriestandorten in Brandenburg seit der Tesla-Ansiedlung um etwa 30 Prozent erhöht habe. Hage ist Geschäftsführer der Infrastruktur- und Projektentwicklungsgesellschaft (IPG) in Potsdam. In Zusammenarbeit mit Städten und Kommunen unterstützt die IPG Firmen bei der Suche nach für sie passenden Industrie- und Gewerbeflächen in Brandenburg. Unter den Interessenten seien zahlreiche Firmen aus Deutschland, so Hage, aber auch “sehr viele internationale”. 

Thomas Krieger, CDU-Bürgermeister der Gemeinde Fredersdorf-Vogelsdorf, bestätigte Hages Einschätzung laut des Berichts: „Ein großes Industrieunternehmen wie Tesla zieht natürlich wahnsinnig viele Zuliefer-Unternehmen an. Und die Zuliefer-Unternehmen ziehen weitere Unternehmen an. Das ist ein positiver Dominoeffekt für die gesamte Region„, zitiert ihn der rbb. 

Anfragen für Standorte in Ostbrandenburg gäbe es inzwischen aus ganz Europa, Nordamerika und aus Asien. Bei den Firmen handele es sich um Unternehmen aus der Automobilbranche, der Pharmaindustrie, der Luft- und Raumfahrt, dem Medizingeräte-Bau und vielen weiteren Branchen mehr. 

Anfragen für Standorte in Ostbrandenburg gibt es inzwischen aus ganz Europa, Nordamerika und aus Asien.

Stand April 2022 gab Hage im unmittelbaren Umfeld des Tesla-Werks eine Auslastung der Gewerbeflächen von 93 Prozent an. In der Folge seien vor allem Flächen in einer Größenordnung ab 30 Hektar kaum noch vorhanden, insbesondere um die Gemeinde Grünheide herum. Die IPG könne darum schon nicht mehr alle Nachfragen bedienen. 

Hage meint, dass die Gemeinden aus diesem Grund dringend weitere Flächen ausweisen müssten. Das geschehe zwar auch bereits: Der Landkreis Oder-Spree beispielsweise will in der Nähe von Eisenhüttenstadt ein 200 Hektar großes Gewerbegrundstück schaffen. Doch die Ausweisung dauert: “Unter drei Jahren läuft da nichts. Das ist leider die Realität”.

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