Neues Städteranking: Was macht Potsdam zu einer der lebenswertesten Städte Europas?

Ein neuer Städtevergleich zählt Potsdam zu den attraktivsten Städten Europas. In einem Punkt belegt es sogar den ersten Platz.

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Ein neuer Städtevergleich zählt Potsdam zu den attraktivsten Städten Europas. In einem Punkt belegt es sogar den ersten Platz....

Potsdam – die Hauptstadt Brandenburgs hat zahlreiche unwiderstehliche Vorzüge. Weitläufige Parks und historische Altbauten, viel Grünes, Wasserlagen und sanierte Fußgängerzonen laden jederzeit zu Spaziergängen ein. Preußische Schlösser wie Sanssouci, das Barberini-Museum, der Nikolaisaal und vieles mehr sorgen für ein reiches Angebot klassischer Spitzenkultur inmitten der Stadt. Dass Potsdam Sitz der preußischen Könige war und Garnisons- und Universitätsstandort, aber nie Arbeiter- oder Industriestadt, das spürt man hier allerorts. Auch die Nähe und gute Anbindung an Berlin ist ein Vorzug für alle, die die Hauptstadt zwar schätzen, es im Alltag aber doch etwas grüner, gemütlicher und weniger hektisch mögen. 

Als Wohnort wird Potsdam gehobenen Ansprüchen an Stil und Lebensqualität im Alltag mehr als gerecht. Wie sehr, zeichnet sich nicht nur in den Zahlen zum Zuzug und den Miet- und Kaufpreistabellen für die Immobilien der brandenburgischen Kulturhauptstadt ab. Laut Handelsblatt zieht es speziell Jüngere und Menschen im Rentenalter nach Potsdam. Potsdam wächst: Inzwischen wohnen mehr als 180.000 Menschen dort, 40.000 mehr als zu Wendezeiten.

Dass Potsdam sich sogar in die Riege der schönsten Städte Europas einreiht, zeigt ein neues Städteranking: Unter 137 untersuchten europäischen Städten belegt Potsdam darin den 22. Platz. In Deutschland schneiden nur München, Berlin und Düsseldorf besser in diesem Ranking ab. Auf dem Siegertreppchen stehen hier London, Amsterdam, Paris und Oslo

„Eine Stadt mit Lebensqualität und guter Infrastruktur ist langfristig auch ein guter Immobilienmarkt“

Das Ranking stammt aus dem European Thematic Cities Index von Swiss Life Asset Managers, der Vermögensverwaltung des Schweizer Versicherungskonzerns Swiss Life. Der Konzern hat die Erhebung 2021 gestartet und will sie fortlaufend jedes Jahr wiederholen. Dabei hat Swiss Life auch die eigene Investmentstrategie mit im Blick: Das Unternehmen verwaltet nicht nur die Einlagen seiner Versicherungskundschaft, sondern investiert das Kapital Dritter außerdem auch in großem Stil in Firmen und Immobilien. Der Index geht daher der Frage nach, an welchen Standorten sich Geldanlagen lohnen, ausgehend davon, dass Menschen dort gerne leben und arbeiten. 

„Eine Stadt mit Lebensqualität und guter Infrastruktur ist langfristig auch ein guter Immobilienmarkt„, erklärte Studienleiter Andri Eglitis den Ansatz der Untersuchung gegenüber der Potsdamer Tageszeitung PNN. Gesucht seien Treiber für den Immobilienmarkt, zusammen mit internationalen Partnern sei das Design für den Index entwickelt und versucht worden, aus den sehr unterschiedlichen Ländern Daten zusammenzutragen, die sich sinnvoll vergleichen lassen. Diese stammen unter anderem von Eurostat, der Europäischen Umweltagentur oder Oxford Economics.

Ein neuer Städtevergleich zählt Potsdam zu den attraktivsten Städten Europas.

Die Auswertung ist in fünf Themenbereiche gegliedert, im ersten, der sogenannten “Dynamik”, geht es um Veränderungsfähigkeit, Innovation, Bildung und Produktion. Der zweite, “Gesundheit”, fokussiert darauf, dass Städte mit intakter Ökologie für den Klimawandel am besten gerüstet sind und sowohl das geistige als auch das körperliche Wohlbefinden ihrer Bewohner verbessern. Hier belegt Potsdam unter allen verglichenen Städten Europas den ersten Platz. Das verdankt sich unter anderem guter Luftqualität und funktionierender Abfallentsorgung, aber auch der Verkehr trug laut PNN-Informationen zum guten Abschneiden bei. So verfüge Potsdam pro Einwohner über vergleichsweise wenige Autos, dafür aber über überdurchschnittlich viele Bus- und Bahnhaltestellen und zahlreiche Radwege

“Zugängliche Städte bieten eine qualitativ hochwertige Infrastruktur”

In der Dynamik hingegen bildet Potsdam im European Thematic Cities Index mit dem 83. Platz eher ein Schlusslicht. Laut Eglitis habe das an Faktoren gehangen wie der Frage, wie leicht ein Gewerbe angemeldet werden kann, wie hoch die Unternehmenssteuern sind oder wie viele Startups gegründet werden. Auch die Wirtschaftsleistung pro Kopf sei hier eingeflossen. “Netzwerk” (70. Platz), “Weltoffenheit” (22. Platz) und “Zugänglichkeit” (14. Platz) bilden die weiteren Themenbereiche. „Konsumenten­ und Lifestyle-­Ansprüche werden am besten erfüllt in weltoffenen Städten, die einer multikulturellen, gebildeten Bevölkerung stimulierende, unterschiedliche und vielseitige Optionen bieten. Zugängliche Städte bieten eine qualitativ hochwertige Infrastruktur, um physische und virtuelle Konnektivität zu gewährleisten“, sagte Studienleiter Eglitis zur PNN.

Nach Angaben der Stadt wird der Platz in Potsdam allmählich knapp. Derzeit genüge er noch für für etwa 29.500 Menschen – gleichzeitig geht Potsdam von einem Zuwachs von mehr als 30.000 Menschen bis 2035 aus. Mehrere Neubauvorhaben sollen es richten. Eines der größten ist das Bornstedter Feld, ein ganzes Stadtviertel soll es werden mit Raum für bis zu 15.000 Bewohner. Nach Angaben des kommunalen Unternehmens Pro Potsdam steht es kurz vor der Fertigstellung.

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