Der Trend in Berlin geht zum Hochhaus

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Während der Wohnmarktkrise bildet sich in Berlin ein Bautrend immer deutlicher aus: Der Trend zum Hochhausbau. Auch in der Flughafenregion soll jetzt ein neues Hochhaus-Quartier entstehen....

Die Zahl der in Berlin in den vergangenen Jahren geplanten oder bereits umgesetzten Hochhausprojekte nimmt zu. Grund ist der immer knapper werdende Baugrund. Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) will gegen den Flächenverbrauch in Berlin vorgehen, in einer Pressekonferenz im Juli 2022 argumentierte er mit den Klimaschutzzielen der Stadt: “Wenn wir die Stadt klimaresilient machen wollen”, sagte Geisel dem Tagesspiegel, “müssen wir höher und dichter bauen”.  

Diese Ansicht vertrat kürzlich auch der österreichische Architekt Christoph Langhof in einem Interview mit der Berliner Morgenpost: In Sachen Hochhaus-Bau, sagte Langhof, müsse Berlin „endlich vor die Welle kommen“ – und das große Potenzial erkennen. Er unterstrich, dass der Bedarf nach Wohn-, Verwaltungs- und Arbeitsflächen so enorm sei, dass er nur entweder mit einem enormen Wachstum in die Breite oder mit verstärktem vertikalen Bauen noch zu befriedigen sei. 

Trotz des für Hochhausprojekte oft so schwierigen Berliner Baugrunds wird es beim Bauen in Berlin in den kommenden Jahren womöglich immer stärker in eine Richtung gehen: nach oben.

Immer mehr Hochhausprojekte in Berlin 

Trotz des für Hochhausprojekte oft so schwierigen Berliner Baugrunds wird es beim Bauen in Berlin in den kommenden Jahren womöglich immer stärker in eine Richtung gehen: nach oben. Der Trend hin zu immer mehr Hochhäusern ist bereits seit längerem in der Hauptstadt spürbar, nicht nur am Alexanderplatz, wo der Konzern Covivio derzeit zwei 130 Meter hohe Zwillingstürme realisiert. Auch in der Nähe des Zoologischen Gartens im Berliner Westen soll in den kommenden Jahren ein neues Hochhausquartier entstehen. Viele weitere Beispiele finden sich in fast allen Teilen der Stadt.  

Auch im Berliner Südosten könnte es sich nach Meinung verschiedener Stadtentwicklungsexperten lohnen, auf vertikales Bauen zu setzen. Seit Inbetriebnahme des Flughafens BER und der Ansiedlung Teslas in Brandenburg gibt es eine rasante Bau- und Bevölkerungsentwicklung in der Region, die besonders die angrenzenden Quartiere in Brandenburg und der Hauptstadt betrifft. Im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick ist sie besonders spürbar.  

Dementsprechend viele Ideen gibt es für die zukünftige Gestaltung des Areals. Besonders die Entwicklung des “Korridors Südost”, also der Flächen entlang der Bundesstraße 96a, wird bereits viel diskutiert. Das Projekt “Spreeküste” untersucht hingegen das Potenzial für die an der Spree gelegenen Flächen der Bezirke Lichtenberg und Treptow-Köpenick. Ende Januar stellten die Stadtentwickler zwei Konzepte für ein neues Hochhaus-Quartier zwischen Kraftwerk Klingenberg und Funkhaus Nalepstraße vor.  

In Berlin fehlen rund 80.000 Wohnungen, vor allem landeseigene, bezahlbare Mietwohnungen würden nach Einschätzung des Bündnisses “Soziales Wohnen” dringend benötigt.

Der Hauptstadt fehlen rund 80.000 Wohnungen 

“Die Situation auf dem Wohnungsmarkt wird immer dramatischer”, sagte Lukas Siebenkotten in einem Interview mit der Berliner Morgenpost Anfang des Jahres. Besonders in den Metropolregionen fällt es Menschen immer häufiger schwer, Wohnraum zu finden, den sie sich leisten können. Kein neues Problem, aber eines, das sich immer mehr zuspitzt. Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine explodieren die Preise für Strom, Wärme und Baumaterial, die Lebenshaltungskosten steigen. 

Eine Folge: Der Wohnungsbau bricht ein. Zahlen des Instituts für Wirtschaftsforschung zeigen, dass das Bauvolumen erstmals seit Jahren wieder gesunken ist. Die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum übersteigt das Angebot zurzeit deutlich, die Wohnungsnot in Deutschland ist so hoch wie seit 30 Jahren nicht mehr. Das Pestel-Institut und das Wohnungsbauinstitut Arge kommen in einer neuen Studie zu dem Schluss, dass in Deutschland rund 700.000 Wohnungen fehlen – mehr als die doppelte Jahresproduktion. 

In Berlin fehlen rund 80.000 Wohnungen, vor allem landeseigene, bezahlbare Mietwohnungen würden nach Einschätzung des Bündnisses “Soziales Wohnen” dringend benötigt.

Informieren Sie sich über die Entwicklung der BER-Region anhand unserer Standortanalyse.

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